Montag, 20. Dezember 2010

"Give me something to sing about"

Da ich aber nun vor kurzem mal wieder "Moulin Rouge!" geguckt hab, dachte ich mir: Geh' ich doch mal ein Thema an, das man meist doch eher der weiblichen Fraktion unter den Cineasten zuordnen würde: Das Musical. Nun gibt es wahrlich viel kitschigen Blödsinn, doch mit dem will ich mich nicht rumschlagen. Natürlich geht es um Musicals oder Song-Einlagen, die endweder rocken, eher satirisch zu verstehen sind oder aber den Grundgedanken des Epischen Theaters folgen. Ja, ob man es glaubt oder nicht: es gibt "coole" Musicals.


Da ich es schon angesprochen habe, beginnen wir mal mit "Moulin Rouge!". In meinen Augen handelt es sich hier um einen sehr unterschätzten Film, denn er ist sowohl als Musical als auch als Liebesfilm eher untypisch. Zeitweilig hat man das Gefühl, man sehe eine Komödie, doch dann stürzt die Handlung in die nächste Tragödie hinein. Aber werfen wir zunächst einen Blick auf die Handlung, ehe ich mir das Musical-Konzept vornehme: Der junge Autor Christian (Ewan "Obi-Wan" McGregor) sitzt alleine in seiner Wohnung im Montmartre, betrunken, ungewaschen und mit einem Bart, der schon vorausdeuten könnte, wie er ein Jahr später in "Episode II" wird - beide Filme wurden übrigens im selben Studio gedreht. Christian setzt sich an seine Schreibmaschine, um seine Geschichte aufzuschreiben: "The greatest thing you'll ever learn, is just to love and be loved in return - The Moulin Rouge. A night club, a dance hall and a bordello. Ruled over by Harold Zidler. A kingdom of night time pleasures. Where the rich and powerful came to play with the young and beautiful creatures of the underworld. The most beautiful of these was the one I loved. Satine. A courtesan. She sold her love to men. They called her the 'Sparkling Diamond', and she was the star... of the Moulin Rouge. The woman I loved is... dead. " ("Das Größte, was du je im Leben lernen wirst, ist zu lieben und wider geliebt zu werden - Das Moulin Rouge: Ein Nachtclub, ein Tanzsaal und ein Bordell; beherrscht von Harold Zidler. Ein Königreich der nächtlichen Freuden, wo sich die Reichen und Mächtigen mit den jungen und schönen Kreaturen der Unterwelt vergnügen. Die Schönste von ihnen war die Frau, die ich liebte: Satine. Eine Kurtisane. Sie verkaufte ihre Liebe an Männer. Sie nannten sie den 'Funkelnden Diamanten' und sie war der Star... des Moulin Rouge. Die Frau, die ich liebte, ist tot.")
Wir schreiben das Jahr 1899 und Christian ist gerade aus England in Paris angekommen, um den Geist der Revolution im Künstlerviertel Mortmartre hautnah mitzuerleben und um von der Liebe zu schreiben. Leider war er noch nie verliebt und so kommt es ihm zupass, dass ein bewusstloser Argentinier durch seine Zimmerdecke kracht - dicht gefolgt von einem Zwerg, der wie eine Nonne gekleidet ist. Ehe Christian sich versieht ist er der Autor eines Stückes für das Moulin Rouge und sitzt mit Satine (Nicole Kidman) im Elefanten (ein besonders exquisites, ausgelagertes Quartier im Moulin Rouge). Satine - auch als der "Sparkling Diamond" bekannt - ist soetwas wie die Vorzeigekurtisane von Varietebesitzer Zidler (Jim Broadbent). Satine hält Christian jedoch für den Duke (Richard Roxburgh), einen reichen Investor, den sie verführen soll. Es kommt, wie es kommen muss: Satine verliebt sich in Christian und er natürlich auch in sie. Doch sie kann es sich nicht leisten, ihn zu lieben. Vor den Augen des Duke beginnen sie heimlich eine Affäre, während Christian das Stück schreibt, das vom Duke finanziert wird und Satine zum Durchbruch verhelfen soll. Da der Plot des Stücks von Christian mehr aus der Not geboren wurde, spiegelt er die reale Situation zwischen Christian, Satine und dem Duke wider, wenn auch nach Indien verlagert.

Obwohl der Film am Ende des 19. Jahrhunderts spielt, sind die Songs zu einem sehr großen Teil populäre Rock- und Pop-Songs, die sehr geschickt in die Handlung eingewoben werden und sich oft auch zu ganz neuen musikalischen Kunstwerken zusammenfinden:

Besonders durchgeknallt ist die erste richtige Szene im Moulin Rouge selbst, denn nicht nur, dass Kylie Minogue (ja, sie ist es wirklich) mit Ozzy Osbournes Stimme schreit, ehe wir unter die Rote Windmühle abtauchen, nein, man lässt auch mal kurzerhand "Lady Marmalade" auf Nirvana treffen:

Eine weitere Besonderheit von "Moulin Rouge!" liegt darin, dass viele Musical-Einlagen durch das Setting fester Bestandteil der Handlung sind, denn es spielt sich halt im Showbuissness der Pariser Unterwelt ab. So trägt die gerade gezeigte Szene nicht wie sonst oft üblich losgelöst von der Handlung ab, sondern gehört dazu. Im Showdown wird das dann auf die Spitze getrieben, da ich aber leider keine vollständige Version des Finales finde, müsst ihr euch mal hiermit zufrieden geben:

Leider fehlt da die sehr dramatische Szene, in der Christian mit Satine plötzlich auf der Bühne steht, weil das Tor vom Palast (durch das im Ausschnitt auch der Argentinier kommt) aufgeht, während sie sich dahinter streiten. Christian zerrt Satine auf die Bühne und wirft sie zu Boden. Er blickt zum Duke, der im Publikum sitzt und ruft ihm zu: "This woman is yours now" ("Diese Frau gehört nun Euch.") - er wirft ein Bündel Geldscheine, für das er seine Schreibmaschine versetzt hat, vor Satine und erklärt: "I've paid my whore!" ("Ich habe meine Hure bezahlt!")
Der letzte Ausschnitt, den ich einbinden möchte, ist meine persönliche Lieblingspassage. Allein der Gegensatz zwischen den beiden Schauplätzen, der hier aufgebaut wird, ist einfach grandios. Auf der einen Seite haben wir die kalte, in blaues Licht getauchte Wohnung des Duke - hier geht es nur ums Geschäft, Gefühle haben hier keinen Platz und erst gegen Ende, auf dem Balkon, sticht der rote Lippenstift Satines hervor und wir sehen die Blätter der Roten Windmühle im Hintergrund. Auf der anderen Seite ist das Moulin Rouge: heruntergekommen, aber voller Leben und Emotionen. Christains Reich wird in rotes Licht getaucht, denn hier steht die Liebe im Vordergrund... und die Erotik - zugegeben. Als Christian auf die Straße geht und kurz davor steht, Satine zu erblicken, mischt sich aber auch Blau in das Licht der Scheinwerfer. Und zu der Musik muss man nichts sagen, denn in dieser Szene stimmt einfach alles.



Soviel zu "Moulin Rouge!" - ein anderes noch recht junges Filmmusical, das zu meinen absoluten Lieblingsfilmen zählt, ist "Sweeney Todd - the Demon Barber of Fleet Street" von Tim Burton und Stephen Sondheim. Der erste große Unterschied zu anderen Musicalverfilmungen, den Sondheim selbst sehr lobend an Burtons Adaption hervorhob, liegt in der Inszenierung: Burton macht keine Verfilumng des Musicals und gut, sondern schöpft all die Möglichkeiten, die einem das Medium Film bietet, aus und kreiert so auf der Grundlage von Sondheims Musical ein ganz eigenes Kunstwerk, das das Original nicht einmal verändert, sondern weiterentwickelt. Die Kombination von Musik und Bildsprache ist wie bei "Moulin Rouge!" schlichtweg überwältigend. Aber auch die Vorlage selbst bricht schon mit nahezu allen Musical-Klischees und besinnt sich vielmehr auf die Ursprünge des Musicals zurück. Die düstere und oft nicht sehr melodische Musik erinnert ebenso wie die durch und durch egoistischen, amoralischen Charaktere mehr an Brechts "Die Dreigroschenoper" als an Andrew Lloyd Webber. Die Musik ist hier wie im Epischen Theater ein Mittel zur Entfremdung und Unterbrechung der Handlung. Und die Charaktere? Benjamin Barker/Sweeney Todd (Johnny Depp) ist ein rachsüchtiger Barbier, der zum Serienkiller wird. Er findet eine Komplizin in Mrs. Lovett (Burtons Frau Helena Bonham Carter), die Todds Opfer zu Fleischpasteten verarbeitet und so wieder Gäste in ihr Restaurant lockt. Ganz abgesehen davon ist sie - wie wir erst durch einen Song erfahren - in Todd verliebt und versucht daher, ihn an sich zu binden. Dabei manipuliert sie ihn und quatscht ihn so immer tiefer in sein blutiges Verderben. Dann wäre da noch Richter Turpin (Alan Rickman), der Barker zu Unrecht zu lebenslanger Verbannung verurteilte, um sich an dessen Frau heran machen zu können. Sein Gehilfe Beadle Bamford (Timothy Spall - und glaubt bloß nicht, das wäre der letzte aus dem Harry Potter-Cast, der hier mitspielt) ist ein korrupter, durchtriebener Speichellecker. Todds Konkurrent und einstiger Lehrling Pirelli (Sacha Baron "Borat" Cohen) ist ein Hochstapler und Aufschneider, der Todd erpressen will. Und auch der ach so idealistische Anthony (Jamie Campbell "Grindelwald" Bower), der Junge Toby (Ed Sanders) und Barkers Tochter Johanna (Jayne Wisener), die von Turpin adoptiert wurde, sind letztlich stets nur auf ihren eigenen Vorteil aus. Mit wem von denen würde man sich identifizieren wollen? Richtig: Mit keinem. Ihr seht also: "Sweeney Todd - the Demon Barber of Fleet Street" ist zwar kein Musical im klassischen, aber dafür im mehr als traditionellen Sinne ;-)
Ich habe lange überlegt, ob ich auch hier einen Ausschnitt raussuchen soll. Dann dachte ich: Warum nicht mal ein Vergleich zwischen Film und Aufführung? ich habe mich hierzu für den wohl bekanntesten Titel "Epiphany" entschieden:

und nun zum Vergleich mal das Theater:



Aber es muss ja nicht immer das reine Musical sein. Es gibt etliche Filme mit Gesangseinlagen. Gerade Tim Burton hat dafür ja generell eine Schwäche. Insbesondere die klassischen Disneyfilme warten oft mit Gesangseinlagen auf, doch nur wenige davon sind wirklich außergewöhnlich und bleiben dauerhaft im Gedächtnis. Klar, an die Songs aus "Das Dschungelbuch" kann sich jeder von uns bestens erinnern, aber zumindest bei mir wird's danach schon eng... . Aus den Disneyfilmen fällt einer aber wahrlich inhaltlich wie musikalisch heraus, weil er auf sehr düstere Klänge setzt, die zu dem selbst in der weichgespülten Disney-Version noch immer bedrückenden Stoff passen:

Da ist nix mehr mit "Ruhe und Gemütlichkeit". Auch wenn ich als Kind sowohl mit Gesangseinlagen in Filmen als auch mit diesem Film im Speziellen so meine Schwierigkeiten hatte, muss ich heute sagen: Man mag darüber streiten, ob dieser Romanstoff sich für einen Disneyfilm eignet, aber die Musik hat schon einen gewissen Charme und gerade im Fall von "Hellfire" muss man sagen, dass die ganze Szene ausgesprochen hintergründig, ausgeklügelt und mit jeder Menge Subtext versehen ist. Sonst traut Disney sich ja eher selten, in den Kinofilmen derartige Bildsprache so offensichtlich einzustezen. Im "König der Löwen" haben sie es sich auch getraut, doch hier ist der Subtext nur mit dem nötigen Vorwissen erschließbar:

Den Bezug zum Dritten Reich oder Militärdiktaturen unserer Tage, erkennt man nur, wenn man weiß, was es damit auf sich hat. Ich muss auch ganz ehrlich gestehen, dass ich zu den wenigen Menschen zähle, die dem "König der Löwen" nicht sehr viel abgewinnen können. Scar und die Hyänen besitzen einen gewissen, diabolischen Charme, doch die anderen Charaktere gingen mir ab einem gewissen Alter nur noch auf den Keks. Und ob es nun so klug ist, solche Anspielungen als Subtext in einen Film zu stecken, der in erster Linie für ein jüngeres Publikum gedacht ist, halte ich zumindest für fragwürdig. Allein schon weil Scar einem, obwohl er der Böse ist, doch irgendwie ganz sympathisch ist: er hat Charme, einen herrlich sarkastischen Humor und seine Motive sind bis zu einem gewissen Punkt durchaus nachvollziehbar. Sollte man also so einen Subtext einer Figur und einem Song mitgeben, der bei einem jüngeren Publikum eher Begeisterung oder zumindest Sympathie auslösen dürfte? Selbst Geschlechterdiskriminierung und Krieg klingen von Disney irgendwie heroisch und spaßig:

Zugegeben: Der Song ist eingängig und das Ende reißt es irgendwie noch raus, aber etwas komisch ist die Szene schon, wenn man mal so darüber nachdenkt, eben weil der Song so eingängig ist. Ich weiß immer nicht, ob Kinder das so recht auseinanderhalten können. Wobei ich bei vielen Trickfilmen gerade in Deutschland eh' immer so das Problem habe, dass Erwachsene da oft nicht richtig nachdenken. Sich über Killerspiele aufregen, aber den Sechsjährigen "Watership Down" vorsetzen... ich weiß nicht.

Mel Brooks ging Hitler auf andere Weise musikalisch an und ruft dadurch bei vielen Empörung wach - bei mir allerdings große Belustigung. Überhaupt werde ich nie so ganz begreifen, warum man ständig zu hören bekommt: "Über Hitler lacht man nicht!" Warum? Warum sollte diese massenmordende Witzfigur von unserem Spott verschont bleiben? Wieso bekommt der ein Sonderrecht eingeräumt, das wir unseren heutigen Politikern nicht mal im Traum zugestehen würden? Wenn es doch einer verdient hat, das man über ihn lacht, dann doch wohl dieses größte Arschloch der Menschheitsgeschichte. Vor allem: Ich glaube, dass Hitler unter Spott weit mehr gelitten hätte, als darunter, als der schlimmste Diktator aller Zeiten zu gelten.
Nun aber zurück zu Mel Brooks und seinem Meisterwerk "Frühling für Hitler", in dem zwei Broadway-Produzenten (daher auch der Originaltitel des Films: "The Producers") die Produktionsgelder abgreifen wollen, indem sie einen garantierten Flopp produzieren: Ein Musical über Adolf Hitler.

Die Szene deutet es schon an: Das Publikum hält das Musical für Satire und es wird ein voller Erfolg. Überhaupt liebt es Mel Brooks aber, düstere Epochen der Menschheitsgeschichte musikalisch durch den Kakao zu ziehen. Hier noch ein sehr schönes Beispiel, das eigentlich noch härter an die Grenzen des guten Geschmacks geht und dem Zuschauer ein enormes Maß an Humor abverlangt:


Bevor jetzt jemand darauf wartet, dass ich noch auf die "Rocky Horror Picture Show" zu sprechen komme: Was soll man dazu noch sagen? Der Film ist so trashig, dass er schon wieder Kult ist und das Musical eben auch. Über einen solchen Kultfilm noch große Worte zu verlieren, scheint mir aber doch eher überflüssig, zumal ich persönlich dem Film auch sehr gespalten gegenüberstehe. Bestimmte Aspekte finde ich wirklich witzig und clever, doch mit Filmen und Serien, in denen Sex stets im Vordergrund steht, werde ich mich nie so recht anfreunden können, fürchte ich. Zu der Zeit, als der Film entstand, war man zwar noch nicht so überfrachtet mit dieser Thematik, weshalb ich es da noch gut heißen kann, aber mittlerweile habe ich, wann immer ich eine Sitcom oder eine Komödie sehe, in denen ein Großteil der Gags irgendeinen Bezug zur Sexualität hat, das Gefühl, da waren entweder einfallslose oder pubertierende Autoren am Werk... vermutlich beides. Wo wir nun aber schon bei Serien sind, mache ich da auch mal gleich weiter:

Gerade in Sitcoms und anderen Comedy-Formaten sind Gesangseinlagen keine Seltenheit, doch eine Gesangseinlage macht noch kein Musical, weshalb ich dieses Fass ohne Boden an dieser Stelle lieber gar nicht erst aufmache. Wenn Veronica Mars in "Clash of the Tritons" "One way or Another" singt, ist das zwar äußerst unterhaltsam, aber mehr erstmal auch nicht. Das Gleiche gilt für die zahlreichen Gesangseinlagen bei den Simpsons, von denen einige gebündelt in einer Clip-Show-Folge thematisch zusammengefasst wurden. Ein paar Mal parodierte eine einzelne Simpsonsfolge auch mal ein bekanntes Musical oder kreierte gleich selbst eines als Element der Handlung - wir erinnern uns alle noch bestens an das "Planet der Affen"-Musical mit dem Smash-Hit "Dr. Zaius. Dr. Zaius" ;-).
Aber drei Serien (zumindest von den mir bekannten) haben es geschafft, eine komplette Musical-Episode so zu kreieren, dass sie innerhalb der Serienhandlung funktionierte und trotz viel Selbstironie nie lächerlich wirkte. Allen voran natürlich "Once more with Feeling" aus "Buffy - the Vampire Slayer" (Folge 6.7). Dieses ambitionierte Experiment ist mittlerweile absoluter TV-Kult und wer bei YouTube etwas rumsucht findet sogar sehr schnell Cover-Versionen der Songs von Schulaufführungen oder Theatergruppen. Die Anzahl der Parodien und selbstgemachten Musikvideos ist riesig und soweit ich weiß, ist "Once More with Feeling" die einzige Folge einer TV-Serie, die je einzeln auf DVD veröffentlicht wurde - vom Soundtrack auf CD mal ganz abgesehen. Wer die Folge wirklich nicht kennt, sollte das nachholen, aber dennoch ein kurzer Handlungsabriss: In Sunnydale taucht ein Dämon auf, dessen Gegenwart die Menschen (aber auch andere Dämonen und Vampire) dazu zwingt, ihren Gefühlen in Gesang und Tanz Ausdruck zu verleihen, was zu einigen sehr lustigen, aber auch unangenehmen Situationen führt. Besonders deutlich wird dies beim Song "I'll never Tell", denn Anya und Xander, die kurz vor ihrer Hochzeit stehen, sehen sich plötzlich gezwungen, einige unangenehme Dinge zu offenbaren:

Aber auch Spike hat so seine Probleme, doch beim ihm rockt das Ganze weit mehr:

Im Finale wird der Zwang gewisse Wahrheiten zu offenbaren, jedoch relevant für die weiterführende Handlung. Buffy wurde von ihren Freunden ins Leben zurückgeholt. Xander, Willow und Co denken, sie hätten Buffy damit aus einer Hölendimension befreit, doch war Buffy an einem Ort des vollkommenen Friedens und so empfindet sie unsere Welt nun als die wahre Hölle. Das kann sie aber keinem anvertrauen... bis sie dazu gezwungen wird:


Hier gelang der Kunstgriff in eine sonst zwar mit viel Situationskomik gespickte, aber dennoch ernste Serie eine Musicalfolge zu integrieren, die zwar lustig, aber keineswegs lächerlich und bis auf "Under your Spell" auch nicht sonderlich kitschig ist.

Was in diesem Artikel natürlich nicht fehlen darf, ist "[scrubs] - My Musical". Auch hier suchte man sich eine passende Erklärung für die Song-Einlagen, die sogar medizinisch fundiert ist (so einen Fall gab es wirklich mal): eine Patientin hat ein Gehirnaneurysma, wegen dem sie alles, was um sie herum gesagt wird, als Gesang wahrnimmt. Okay, wie nun die Tanzeinlagen da reinpassen, sei mal dahingestellt, aber notfalls begründet man es damit, dass sie zu den akustischen noch ein paar visuelle Wahrnehmungsstörungen hat. Und auch hier darf ein kurzer Auszug nicht fehlen, obwohl ich glaube, dass die meisten hier die Folge bestens kennen.


Aber noch eine Sitcom brachte eine Musicalfolge hervor: "Die wilden Siebziger". Und hier schließt sich nun der Kreis zu "Moulin Rouge!", denn auch die Macher von "Die wilden Siebziger" bauten bekannte Songs in die Handlung, die sich wiederum selbst um eine Musicalaufführung dreht, ein - natürlich Songs aus den Siebzigern und mit denen beende ich nun auch diesen kleinen Exkurs in eine Welt, mit der ich früher auch nichts anfangen konnte, aber wie eingangs gesagt, sind die hier aufgeführten Beispiele mehr die positiven Ausnahmen von der allzuoft zutreffenden Regel, dass Gesangseinlagen in Film und Fernsehen meist eher zu Fremdschämen oder bloßem Entsetzen führen.



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