Bei Facebook las ich gerade eine Werbung am Rand: "AVATAR wieder im Kino" - mein erster Gedanke war: "Bitte NICHT!" und dann steht da: "Kehre am 2. September zurück nach Pandora und erlebe zusätzlich 8 Minuten noch nie gesehener Szenen. Nur für kurze Zeit exklusiv in 3D" Also, erstmal bringt man nicht an Tolkiens Todestag diesen Käse zurück. Dann sind acht Minuten zusätzlicher Szenen in diesem auf über drei Stunden ausgewalzten Rumgehopse genmanipulierter Riesenschlümpfe etwa so, wie wenn Reiner Calmund 2g zunimmt. Und "kurze Zeit" und Avatar in einem Atemzug zu nennen, kann nur ein schlechter Witz sein. Wie lange war dieses Machwerk beim letzten Mal im Kino? Ist eigentlich auch egal. Aber da dieses Ding nur deswegen mit weiteren aus dem PC gezauberten acht Minuten wieder Kinosäle blockiert, damit James Cameron sich noch ein neues Ferienhaus zulegen kann, wage ich ohnehin zu bezweifeln, dass die unter "kurz" dasselbe verstehen wie ich. Bitte, bitte verschont mich endlich mit diesem seelenlosen Schund! Ich begreife nicht, wie sich Leute über die Prequel-Trilogie bei "Star Wars" oder "The Matrix Revolutions" aufregen können und dann dieses zusamengeschusterte Machwerk in die höchsten Höhen des Film-Olymp loben können. Die Story ist eine einzige Patchworkarbeit, die nicht einmal dazu steht, eine zu sein. Andere Filmemacher sind wenigstens so ehrlich und geben zu, was sie inspriert hat und huldigen den Vorbildern oft sogar noch, schaffen es aber gleichzeitig aus der Vielzahl an Versatzstücken etwas Neues zu kreieren. Bei James Cameron hab ich hingegen den Eindruck, der ist der Originalität mal auf der Straße begegnet und sie hat ihm kurz zugewunken, doch James dachte: "Die kenn ich nicht!" und hat ihr eine gescheuert. Ich will ja nicht einmal behaupten, der Film wäre absoluter Schrott, aber gemessen an dem Hype, der um ihn entstanden ist, ist er einfach nur arm. Das ist nicht wie bei anderen Filmen, die so in den Himmel gelobt wurden, dass sie die erzeugten Erwartungen unmöglich hätten erfüllen können. Nein, der Film ist einfach nichts besonderes und hat genau deshalb meine Erwartungen sogar vollends erfüllt, denn von James Cameron erwarte ich nichts anderes als seelenlosen Main-Stream-Murks ohne Ecken und Kanten. Ganz abgesehen davon könnte aus dem Stand 108 Filme benennen, die es eher wert wären, im Kino wiederaufgeführt zu werden. Also: Was zur Hölle soll das? Der Schinken lief fast ein Jahr im Kino und jetzt schon wieder?
Dienstag, 31. August 2010
Sonntag, 22. August 2010
"Was ich schon immer mal sagen wollte" I - das Deutsche Wikipedia und die Frage nach dem Stellenwert von Kunst und Kultur
Es gibt so Sachen rund um Film und Fernsehen, die mich immer wieder aufs Neue ärgern und irgendwie scheint mir so ein Blog dann doch eine gute Möglichkeit, diesem Ärger mal Luft zu machen. Keine Sorge, es wird keine Meckerorgie und ich will auch niemanden angreifen, beleidigen oder kränken (anders als ein gewisser Literaturkritiker meine ich das auch so, wenn ich es sage). Es geht mehr darum einen Standpunkt öffentlich auszusprechen, wo der Dialog entweder gar nicht möglich oder gescheitert ist bzw. schon im Vorfeld mehr als chancenlos erschien. Vor allem interessiert mich auch, ob da nun wieder meine subjektive Wahrnehmung gestört ist - wie mir ja unentwegt bescheinigt wird^^ - oder ob es anderen ähnlich geht.
Die Überschrift verrät es schon: in dieser ersten Ausgabe geht es um die Rolle von Kunst und Kultur (und Filme gehören zweifelsohne zu beidem) in unserer Gesellschaft - vor allem am Fallbeispiel der deutschsprachigen Wikipedia. Ich will jetzt nicht das Für und Wider dieser Seite als Ganzes durchkauen, denn das haben andere schon zur Genüge gemacht. Es geht grundlegend mehr um etwas, das mir bei vielen Seiten dieser Größenordnung immer wieder unangenehm auffällt und ich bei Wikipedia beim Themenkomplex "Kunst und Kultur" am eigenen Leib erfahren habe.
Es ist nichts Neues, dass sich im Netz viele Idioten rumtreiben, die spammen, andere grundlos bzw. aus purer Langeweile beleidigen oder anderen Blödsinn fabrizieren. Es ist auch nichts Neues, dass man auf vielen Seiten entweder dazu übergangen ist, dieses Treiben einfach zu ignorieren (von YouTube erhielt ich mal auf den Hinweis, ein User würde querbeet Leute beleidigen - und da waren echt heftige Sachen drunter - einfach die Antwort, ich wäre selbst schuld, weil ich nicht alles unternommen hätte, um das zu unterbinden, schließlich hätte ich den Benutzer "bannen"/"ignorieren" können) oder jedem die Hölle heiß zu machen, der nicht mit den Wünschen der Admins und Mods konform geht - geben die Forenregeln nicht genug her, um die entsprechende Person gerechtfertig loszuwerden, ekelt man sie gemeinschaftlich raus - hier will ich jetzt nicht sagen, auf welchen Seiten ich das erlebt habe, denn eine davon besuchen einige von euch gewiss auch des Öfteren und ich habe keine Lust mehr auf digitale Kleinkriege.
Kommen wir zu Wikipedia. Ich muss mich hier irgendwie immer wieder über den dortigen Umgang mit Kulturgütern wundern. Gibst du beim deutschen Wikipedia etwa einen mathematischen Fachbegriff ein, bekommst du einen Artikel vorgesetzt, wo du schon die Einleitung ohne Doktor in höherer Mathematik nicht kapierst. Und jetzt gib mal einen Filmtitel ein. Jeder, der das schonmal gemacht hat, weiß, was er für gewöhnlich vorgesetzt bekommt: Die Texte sind oft ähnlich informativ wie die Zusammenfassungen auf der DVD-Rückseite. Suchst du gar Infos zu einer Figur aus Literatur und Film, wirst du in 90% der Fälle nicht fündig. Im englischen Wikipedia erhältst du einen ausführlichen Artikel. Grund dafür ist nicht, dass es keine Menschen mit Deutsch als Muttersprache gäbe, die gerne bereit wären, diese Artikel zu schreiben. Nein, die Gründe sind ganz andere. Beginnen wir mal mit diesem Grundsatz von Wikipedia Deutschland:
Vor einigen Jahren, als ich diese Grundsätze noch nicht kannte, stieß ich auf diese Seite. Ich verglich sie mit dem englischen Gegenstück, in dem es damals noch eine verkürzte Variante dieser Liste gab, und dachte: "Oh, da müsste man aber mal was machen. Clovie fehlt im deutschen Wikipedia" Langer Rede kurzer Sinn: Einen Tag später war ich um die Erfahrung reicher, dass die deutsche Wikipedia Artikel zu "fiktiven" Inhalten als Fan-Müll (die genaue Wortwahl ist mir entfallen und ich find's einfach nicht wieder, da es wohl endgültig gelöscht wurde) abtut und löscht. Der Grund ist, dass diese Dinge nicht "real" sind und folglich in einer freien Enzyklopädie nichts zu suchen hätten. Wer sich für die Details und genauen Wortlaute interessiert, kann das gerne hier alles nochmal nachlesen. Und wenn ich dann so diese Begründungen und Diskussionen lese, die da geführt werden, drängen sich mir so ein paar Fragen auf, die auch auf einen viel allgemeineren Kontext zutreffen. Eine Diskussion über die Thematik mit Wikipedia selbst scheitert schon im Ansatz und die Debatte, die es darüber dann wohl mal gab, endet dann doch darin, dass die sehr aktiven "Sturrköpfe" den Rest überstimmen - zumal, die meisten die für eine Änderung gewesen wären, es schon längst drangegeben haben und von diesen Diskussionen meist gar nichts mitbekommen. Die von mir geforderte Löschung meines Accounts wurde übrigens verweigert, da dies bei der Software nicht möglich sei. Aber nun zu den Gedanken, die ich mir infolge dessen gemacht habe:
Warum wird "Fanzine" überhaupt als Gegensatz zu einer Enzyklopädie aufgefasst? Hier wird nämlich bereits eine Wertung vorgenommen, dass eine Information über einen fiktiven Inhalt weniger wert ist, als die über einen realen. Natürlich ist es wichtiger, was Barack Obama macht als das, was Darth Sidious veranstaltet - keine Frage. Aber: Eine Enzyklopädie sollte doch ein Nachschlagewerk sein, bei dem ich ja vorher vielleicht nicht einmal weiß, ob ich nun einen fiktiven Inhalt suche. Ganz abgesehen davon, dass die Administratoren bei Wikipedia auch wissen, ob ein Inhalt "relevant" ist, was dann der Fall ist, wenn er bekannt ist. Sorry, aber über etwas, das eh' jeder zweite weiß, brauch ich auch keine Artikel mehr schreiben. Nur scheinen einige Leute bei Wikipedia immer nur an die Autoren zu denken, die ihr Fan-Fachwissen breittreten wollen. Das geht meiner Ansicht nach von der Annahme einer recht narzisstischen Neigung bei den Autoren aus. Keine Ahnung, ob da einige Leutchen, die für Wikipedia schreiben, von sich auf andere schließen (ich hoffe mal stark, dass dem nicht so ist), aber ich benutze Wikipedia, um etwas nachzugucken und nicht um mich mit meinem Wissen zu profilieren - wenn überhaupt will man ja anderen die Möglichkeit geben, ihrerseits nachzusehen. Gleichzeitig zeigt sich aber für mich daran etwas ganz anderes, das sich keineswegs auf Wikipedia beschränkt und was ich auch als etwas typisch Deutsches empfinde: eine Geringschätzung gegenüber Kunst und Kultur jedweder Art. Selbst unter den Fachleuten dieser Bereiche tummeln sich bornierte Miesmacher, die alles außer Goethe und Shakespeare als unter ihrer Würde ansehen. Beim Fernsehen wollen einem viele Menschen auch immer wieder weiß machen, die öffentlich-rechtlichen Sender seien qualitativ so viel besser als die Privaten... aber das ist wohl ein Thema für die nächste Ausgabe. Wirklich interessant ist die Frage: Wie kann sich ein recht kleiner elitärer Kreis anmaßen zu entscheiden, was wichtig ist und was nicht? Shakespeare hat seine Stücke doch nicht geschrieben, damit sich noch Jahrhunderte später Sprachwissenschaftler darüber auslassen können. Der Mann wollte unterhalten! Heute sind wir schon so weit, dass künstlerisch wertvolle Werke und gute Unterhaltung als Gegensätze aufgefasst werden. Man generiert künstlich eine Kluft zwischen Bildungselite und dem Rest. Da gibt es diese schöne Anekdote, dass Michael Herbig, als er sich an der Filmhochschule bewarb, einen Fragebogen ausfüllen musste und auf die Frage nach den Lieblingsregisseuren "Spielberg" und "Hitchcock" nannte. Er sah dann zu einem Sitznachbar und der schrieb "Fellini" oder "Bertolucci" oder so(da will ich mich jetzt nicht festlegen). Später sagte Herbig mal, in dem Moment sei ihm klar geworden, dass er da nichts zu suchen hatte. Dustin Hoffman und Gene Hackman wurde in ihrer Schauspielklasse bescheinigt, sie würden es nie zu etwas bringen und Kevin Williamson wurde von seiner Lehrerin attestiert, er könne nicht schreiben. Die Stories um die Studiosuche bei "Star Wars" will ich gar nicht erst wieder rauskramen. Der entscheidende Punkt ist: Das Publikum entschied anders.
Gleichzeitig zeigt sich heute wieder an einem besonders traurigen Beispiel, wie wenig Kunst, die nicht nur unterhalten oder künstlerisch wertvoll sein, sondern etwas bewegen will, wert ist. Diese Kunst, die zumindest noch den Versuch wagt, die Menschen irgendwie zum Umdenken zu bringen oder sie auf Missstände zu stoßen, ist letztlich die wichtigste Form der Kunst. Im Fall von Christoph Schlingensief war diese Kunst - wie er selbst immer wieder betonte - sogar "real" (da das Reale Wikipedia so wichtig ist, gibt es wohl auch für kaum eines seiner Projekte eine eigene Seite). Und jetzt gucken wir mal in unsere Medien: Wenn Jürgen Klinsmann als Bundestrainer zurücktritt, gibt es einen ARD-Brennpunkt. Stirbt Christoph Schlingensief opfert das ZDF ganze 55 Minuten wertvolle Sendezeit - um 1.15 Uhr in der Nacht! Und da kann ich nur sagen: Hier haben einige Programmplaner doch wirklich den Schuss nicht gehört. Oder sind wir nun wirklich soweit gekommen? Der Tod eines wirklich bedeutenden Künstlers ist unwichtiger als der Rücktritt eines Fußballtrainers?
Genauso wenig hat ein Medium, das sich als objektiv oder frei bezeichnet, mir zu sagen, worüber ich mich zu informieren habe. Man denke an die strikte Ignoranz unserer Sender bei der Wahl zum Bundestagspräsidenten: es gab vier Kandidaten und nur über drei wurde berichtet. Da stellt sich doch die Frage: Hat ein öffentlich-rechtlicher Sender in einem (zumindest offiziell) demokratischen Land das Recht zu entscheiden, welche Parteien oder Personen es wert sind, Teil ihrer Berichterstattung zu sein? Oder haben sie nicht vielmehr die verdammte Pflicht, uns als mündigen Bürgern die Möglichkeit zu geben, uns selbst ein Bild zu machen?
Und bei unserem Ausgangsthema? Die Frage ist doch: Schadet es einer Seite wie Wikipedia, wenn sie Informationen zu fiktiven Inhalten ebenso bereitstellt wie die zu realen? Wer das als Fan-Trash ansieht, muss es ja nicht lesen. Ich will nicht, dass mir einer meine Informationen vorfiltert! Das Tolle ist ja, dass im Zweifelsfall damit argumentiert wird, man habe nicht ausreichend Quellen angegeben... ?! Auch hier eine Frage an die lieben Administratoren von Wikipedia, die sicher keinen leichten Job haben und sich mit viel Müll abplagen müssen, wodurch es nur menschlich ist, dass man irgendwann allzu leichtfertig den rotstift ansetzt, was ich gewiss nicht bestreiten will: Wie viele Bücher muss man eurer Meinung nach lesen, um über den Inhalt eines Buches Auskunft zu geben? Und wozu soll man dann bitte zusätzliche Sekundärquellen angeben? Das gebietet doch der gesunde Menschenverstand, dass ich als Quelle für einen Artikel über "Watchmen" dieses Buch als Quelle heranziehe und zwar als einzige Quelle, wenn ich über den Inhalt schreibe. Oder etwa nicht?
Wobei das eigentliche Ärgernis für mich ganz woanders liegt: Ich wage zu bezweifeln, dass ich der einzige bin, der nach so einer Abfuhr, wie ich sie damals erhalten habe, keinen Bock mehr hatte nochmal was für Wikipedia zu schreiben. So vergrault man sich Autoren. Doch in puncto User Vergraulen sind andere Seiten zugegeben viel besser, denn die vergessen ab einem gewissen Zulauf gerne, was eine solche Plattform ohne User wäre: Nichts. Das kann man von Wikipedia in der Tat nicht behaupten.
Administrator kommt von administrare und das ist lateinisch für "verwalten" - hab ich übrigens bei Wikipedia nachgeschlagen. Das Problem ist aber: vergraule ich Leute, die sinnvolle Sachen zu Themen wie Film und Literatur hätten beitragen können, passiert das, was mir just heute (deshalb überhaupt der Artikel) wieder aufgefallen ist: Zu vielen Schlagwörtern aus diesem Themenkomplex findet man überhaupt nichts, weil vermutlich keiner Lust hat, Zeit in einen Artikel zu stecken, der, wenn er nicht gleich perfekt ist und den Wikipediaanforderungen genügt, so schnell gelöscht wird, dass man nicht mal mehr die Gelegenheit hätte, ihn auszupfeilen - so erging es mir jedenfalls. Und bevor ich jetzt den Zorn der Wikipedia-Community auf mich ziehe: Diese Hypothese würde ich nicht in den Raum stellen, hätte ich das mit dem raschen Löschen nicht am eigenen Leib erlebt. Und ich würde mich nicht darüber aufregen, wenn ich Wikipedia nicht im Grunde für eine wichtige und sinnvolle Seite hielte. Ganz im Gegenteil: ich finde es einfach unheimlich schade und ärgerlich, dass ich, sobald es um Kunst, Literatur, Film oder Fernsehen geht, im deutschen Wikipedia selten was Gescheites finde. Das gilt aber letztlich für alle Internetseiten und Rundfunksender (TV oder Radio): Ich verschwende keine konstruktive Kritik an eine "mediale Einrichtung", die ich nicht eigentlich schätzen würde - das wäre pure Zeitverschwendung!
"Ich haben fertig" ;-)
Die Überschrift verrät es schon: in dieser ersten Ausgabe geht es um die Rolle von Kunst und Kultur (und Filme gehören zweifelsohne zu beidem) in unserer Gesellschaft - vor allem am Fallbeispiel der deutschsprachigen Wikipedia. Ich will jetzt nicht das Für und Wider dieser Seite als Ganzes durchkauen, denn das haben andere schon zur Genüge gemacht. Es geht grundlegend mehr um etwas, das mir bei vielen Seiten dieser Größenordnung immer wieder unangenehm auffällt und ich bei Wikipedia beim Themenkomplex "Kunst und Kultur" am eigenen Leib erfahren habe.
Es ist nichts Neues, dass sich im Netz viele Idioten rumtreiben, die spammen, andere grundlos bzw. aus purer Langeweile beleidigen oder anderen Blödsinn fabrizieren. Es ist auch nichts Neues, dass man auf vielen Seiten entweder dazu übergangen ist, dieses Treiben einfach zu ignorieren (von YouTube erhielt ich mal auf den Hinweis, ein User würde querbeet Leute beleidigen - und da waren echt heftige Sachen drunter - einfach die Antwort, ich wäre selbst schuld, weil ich nicht alles unternommen hätte, um das zu unterbinden, schließlich hätte ich den Benutzer "bannen"/"ignorieren" können) oder jedem die Hölle heiß zu machen, der nicht mit den Wünschen der Admins und Mods konform geht - geben die Forenregeln nicht genug her, um die entsprechende Person gerechtfertig loszuwerden, ekelt man sie gemeinschaftlich raus - hier will ich jetzt nicht sagen, auf welchen Seiten ich das erlebt habe, denn eine davon besuchen einige von euch gewiss auch des Öfteren und ich habe keine Lust mehr auf digitale Kleinkriege.
Kommen wir zu Wikipedia. Ich muss mich hier irgendwie immer wieder über den dortigen Umgang mit Kulturgütern wundern. Gibst du beim deutschen Wikipedia etwa einen mathematischen Fachbegriff ein, bekommst du einen Artikel vorgesetzt, wo du schon die Einleitung ohne Doktor in höherer Mathematik nicht kapierst. Und jetzt gib mal einen Filmtitel ein. Jeder, der das schonmal gemacht hat, weiß, was er für gewöhnlich vorgesetzt bekommt: Die Texte sind oft ähnlich informativ wie die Zusammenfassungen auf der DVD-Rückseite. Suchst du gar Infos zu einer Figur aus Literatur und Film, wirst du in 90% der Fälle nicht fündig. Im englischen Wikipedia erhältst du einen ausführlichen Artikel. Grund dafür ist nicht, dass es keine Menschen mit Deutsch als Muttersprache gäbe, die gerne bereit wären, diese Artikel zu schreiben. Nein, die Gründe sind ganz andere. Beginnen wir mal mit diesem Grundsatz von Wikipedia Deutschland:
4. Wikipedia ist kein Ort für Essays und kein Ort für Fan-Seiten, weder von realen noch von fiktiven Gegenständen. Artikel sollten sachlich, objektiv und in enzyklopädischem Stil geschrieben sein. Die Wiedergabe von Handlungsverläufen (Literatur, Filme, Computerspiele) sollte stark zusammenfassend und versachlicht erfolgen. Spoilerwarnungen sind grundsätzlich nicht erwünscht.Okay, keine Spoiler-Warnungen - darüber lässt sich sicher bis zum St. Nimmerleinstag streiten. Der enzyklopädische Stil versteht sich von selbst und das schließt eine Versachlichung mit ein. Aber jetzt mal die Frage: Liebes Wikipedia, warum bekomme ich bei bestimmten Themenkomplexen Artikel, die so umfangreich sind, dass man als Laie binnen kürzester Zeit die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, während bei Film und Literatur eine ausführliche Erläuterung sogar unerwünscht ist. Bleiben wir beim Beispiel Mathematik: ich hatte eine Eins in meinem Mathe-Abi (bin in dem Gebiet also nicht völlig begriffsstutzig), aber von den meisten Artikeln bei Wikipedia versteh ich kein Wort. Okay, jetzt werden einige sagen, dass Filme vielleicht nicht so wichtig sind in einer Enzyklopädie und es sicher Quellen gibt, die sich mehr darauf spezialisiert haben. Die gibt es bei Essen und Trinken auch (man nennt diese Quellen Kochbücher), aber dennoch werde ich bei Wikipedia über Arme Ritter ausführlicher informiert als über "The Devil's Backbone". Bei Spaghetti gibt es sogar für jede Soße noch einen eigenen Artikel: aglio e olio, carbonara, gricia, napoletana, puttanesca, vongole und bei Bolognese bekommt die Soße sogar noch eine Extra-Seite nur für sich alleine.
Vor einigen Jahren, als ich diese Grundsätze noch nicht kannte, stieß ich auf diese Seite. Ich verglich sie mit dem englischen Gegenstück, in dem es damals noch eine verkürzte Variante dieser Liste gab, und dachte: "Oh, da müsste man aber mal was machen. Clovie fehlt im deutschen Wikipedia" Langer Rede kurzer Sinn: Einen Tag später war ich um die Erfahrung reicher, dass die deutsche Wikipedia Artikel zu "fiktiven" Inhalten als Fan-Müll (die genaue Wortwahl ist mir entfallen und ich find's einfach nicht wieder, da es wohl endgültig gelöscht wurde) abtut und löscht. Der Grund ist, dass diese Dinge nicht "real" sind und folglich in einer freien Enzyklopädie nichts zu suchen hätten. Wer sich für die Details und genauen Wortlaute interessiert, kann das gerne hier alles nochmal nachlesen. Und wenn ich dann so diese Begründungen und Diskussionen lese, die da geführt werden, drängen sich mir so ein paar Fragen auf, die auch auf einen viel allgemeineren Kontext zutreffen. Eine Diskussion über die Thematik mit Wikipedia selbst scheitert schon im Ansatz und die Debatte, die es darüber dann wohl mal gab, endet dann doch darin, dass die sehr aktiven "Sturrköpfe" den Rest überstimmen - zumal, die meisten die für eine Änderung gewesen wären, es schon längst drangegeben haben und von diesen Diskussionen meist gar nichts mitbekommen. Die von mir geforderte Löschung meines Accounts wurde übrigens verweigert, da dies bei der Software nicht möglich sei. Aber nun zu den Gedanken, die ich mir infolge dessen gemacht habe:
Warum wird "Fanzine" überhaupt als Gegensatz zu einer Enzyklopädie aufgefasst? Hier wird nämlich bereits eine Wertung vorgenommen, dass eine Information über einen fiktiven Inhalt weniger wert ist, als die über einen realen. Natürlich ist es wichtiger, was Barack Obama macht als das, was Darth Sidious veranstaltet - keine Frage. Aber: Eine Enzyklopädie sollte doch ein Nachschlagewerk sein, bei dem ich ja vorher vielleicht nicht einmal weiß, ob ich nun einen fiktiven Inhalt suche. Ganz abgesehen davon, dass die Administratoren bei Wikipedia auch wissen, ob ein Inhalt "relevant" ist, was dann der Fall ist, wenn er bekannt ist. Sorry, aber über etwas, das eh' jeder zweite weiß, brauch ich auch keine Artikel mehr schreiben. Nur scheinen einige Leute bei Wikipedia immer nur an die Autoren zu denken, die ihr Fan-Fachwissen breittreten wollen. Das geht meiner Ansicht nach von der Annahme einer recht narzisstischen Neigung bei den Autoren aus. Keine Ahnung, ob da einige Leutchen, die für Wikipedia schreiben, von sich auf andere schließen (ich hoffe mal stark, dass dem nicht so ist), aber ich benutze Wikipedia, um etwas nachzugucken und nicht um mich mit meinem Wissen zu profilieren - wenn überhaupt will man ja anderen die Möglichkeit geben, ihrerseits nachzusehen. Gleichzeitig zeigt sich aber für mich daran etwas ganz anderes, das sich keineswegs auf Wikipedia beschränkt und was ich auch als etwas typisch Deutsches empfinde: eine Geringschätzung gegenüber Kunst und Kultur jedweder Art. Selbst unter den Fachleuten dieser Bereiche tummeln sich bornierte Miesmacher, die alles außer Goethe und Shakespeare als unter ihrer Würde ansehen. Beim Fernsehen wollen einem viele Menschen auch immer wieder weiß machen, die öffentlich-rechtlichen Sender seien qualitativ so viel besser als die Privaten... aber das ist wohl ein Thema für die nächste Ausgabe. Wirklich interessant ist die Frage: Wie kann sich ein recht kleiner elitärer Kreis anmaßen zu entscheiden, was wichtig ist und was nicht? Shakespeare hat seine Stücke doch nicht geschrieben, damit sich noch Jahrhunderte später Sprachwissenschaftler darüber auslassen können. Der Mann wollte unterhalten! Heute sind wir schon so weit, dass künstlerisch wertvolle Werke und gute Unterhaltung als Gegensätze aufgefasst werden. Man generiert künstlich eine Kluft zwischen Bildungselite und dem Rest. Da gibt es diese schöne Anekdote, dass Michael Herbig, als er sich an der Filmhochschule bewarb, einen Fragebogen ausfüllen musste und auf die Frage nach den Lieblingsregisseuren "Spielberg" und "Hitchcock" nannte. Er sah dann zu einem Sitznachbar und der schrieb "Fellini" oder "Bertolucci" oder so(da will ich mich jetzt nicht festlegen). Später sagte Herbig mal, in dem Moment sei ihm klar geworden, dass er da nichts zu suchen hatte. Dustin Hoffman und Gene Hackman wurde in ihrer Schauspielklasse bescheinigt, sie würden es nie zu etwas bringen und Kevin Williamson wurde von seiner Lehrerin attestiert, er könne nicht schreiben. Die Stories um die Studiosuche bei "Star Wars" will ich gar nicht erst wieder rauskramen. Der entscheidende Punkt ist: Das Publikum entschied anders.
Gleichzeitig zeigt sich heute wieder an einem besonders traurigen Beispiel, wie wenig Kunst, die nicht nur unterhalten oder künstlerisch wertvoll sein, sondern etwas bewegen will, wert ist. Diese Kunst, die zumindest noch den Versuch wagt, die Menschen irgendwie zum Umdenken zu bringen oder sie auf Missstände zu stoßen, ist letztlich die wichtigste Form der Kunst. Im Fall von Christoph Schlingensief war diese Kunst - wie er selbst immer wieder betonte - sogar "real" (da das Reale Wikipedia so wichtig ist, gibt es wohl auch für kaum eines seiner Projekte eine eigene Seite). Und jetzt gucken wir mal in unsere Medien: Wenn Jürgen Klinsmann als Bundestrainer zurücktritt, gibt es einen ARD-Brennpunkt. Stirbt Christoph Schlingensief opfert das ZDF ganze 55 Minuten wertvolle Sendezeit - um 1.15 Uhr in der Nacht! Und da kann ich nur sagen: Hier haben einige Programmplaner doch wirklich den Schuss nicht gehört. Oder sind wir nun wirklich soweit gekommen? Der Tod eines wirklich bedeutenden Künstlers ist unwichtiger als der Rücktritt eines Fußballtrainers?
Genauso wenig hat ein Medium, das sich als objektiv oder frei bezeichnet, mir zu sagen, worüber ich mich zu informieren habe. Man denke an die strikte Ignoranz unserer Sender bei der Wahl zum Bundestagspräsidenten: es gab vier Kandidaten und nur über drei wurde berichtet. Da stellt sich doch die Frage: Hat ein öffentlich-rechtlicher Sender in einem (zumindest offiziell) demokratischen Land das Recht zu entscheiden, welche Parteien oder Personen es wert sind, Teil ihrer Berichterstattung zu sein? Oder haben sie nicht vielmehr die verdammte Pflicht, uns als mündigen Bürgern die Möglichkeit zu geben, uns selbst ein Bild zu machen?
Und bei unserem Ausgangsthema? Die Frage ist doch: Schadet es einer Seite wie Wikipedia, wenn sie Informationen zu fiktiven Inhalten ebenso bereitstellt wie die zu realen? Wer das als Fan-Trash ansieht, muss es ja nicht lesen. Ich will nicht, dass mir einer meine Informationen vorfiltert! Das Tolle ist ja, dass im Zweifelsfall damit argumentiert wird, man habe nicht ausreichend Quellen angegeben... ?! Auch hier eine Frage an die lieben Administratoren von Wikipedia, die sicher keinen leichten Job haben und sich mit viel Müll abplagen müssen, wodurch es nur menschlich ist, dass man irgendwann allzu leichtfertig den rotstift ansetzt, was ich gewiss nicht bestreiten will: Wie viele Bücher muss man eurer Meinung nach lesen, um über den Inhalt eines Buches Auskunft zu geben? Und wozu soll man dann bitte zusätzliche Sekundärquellen angeben? Das gebietet doch der gesunde Menschenverstand, dass ich als Quelle für einen Artikel über "Watchmen" dieses Buch als Quelle heranziehe und zwar als einzige Quelle, wenn ich über den Inhalt schreibe. Oder etwa nicht?
Wobei das eigentliche Ärgernis für mich ganz woanders liegt: Ich wage zu bezweifeln, dass ich der einzige bin, der nach so einer Abfuhr, wie ich sie damals erhalten habe, keinen Bock mehr hatte nochmal was für Wikipedia zu schreiben. So vergrault man sich Autoren. Doch in puncto User Vergraulen sind andere Seiten zugegeben viel besser, denn die vergessen ab einem gewissen Zulauf gerne, was eine solche Plattform ohne User wäre: Nichts. Das kann man von Wikipedia in der Tat nicht behaupten.
Administrator kommt von administrare und das ist lateinisch für "verwalten" - hab ich übrigens bei Wikipedia nachgeschlagen. Das Problem ist aber: vergraule ich Leute, die sinnvolle Sachen zu Themen wie Film und Literatur hätten beitragen können, passiert das, was mir just heute (deshalb überhaupt der Artikel) wieder aufgefallen ist: Zu vielen Schlagwörtern aus diesem Themenkomplex findet man überhaupt nichts, weil vermutlich keiner Lust hat, Zeit in einen Artikel zu stecken, der, wenn er nicht gleich perfekt ist und den Wikipediaanforderungen genügt, so schnell gelöscht wird, dass man nicht mal mehr die Gelegenheit hätte, ihn auszupfeilen - so erging es mir jedenfalls. Und bevor ich jetzt den Zorn der Wikipedia-Community auf mich ziehe: Diese Hypothese würde ich nicht in den Raum stellen, hätte ich das mit dem raschen Löschen nicht am eigenen Leib erlebt. Und ich würde mich nicht darüber aufregen, wenn ich Wikipedia nicht im Grunde für eine wichtige und sinnvolle Seite hielte. Ganz im Gegenteil: ich finde es einfach unheimlich schade und ärgerlich, dass ich, sobald es um Kunst, Literatur, Film oder Fernsehen geht, im deutschen Wikipedia selten was Gescheites finde. Das gilt aber letztlich für alle Internetseiten und Rundfunksender (TV oder Radio): Ich verschwende keine konstruktive Kritik an eine "mediale Einrichtung", die ich nicht eigentlich schätzen würde - das wäre pure Zeitverschwendung!
"Ich haben fertig" ;-)
Meine persönlichen Top 25: Lieblingsserien
So Rankings sind ja immer sehr beliebt, da sie mit wenig Aufwand viel Diskussionsstoff liefern und da man ja doch immer mal gefragt wird, was denn nun konkret die persönlichen Lieblinge sind, werd' ich jetzt in unregelmäßigen Abständen mal meine All-Time Favorites verschiedener Kategorien mit recht kurzen Kommentaren versehen veröffentlichen. Bevor jetzt gleich wieder einer nörgelt, weil ich nun ausgerechnet seine Lieblingsserie nicht auf der Liste habe: es sind MEINE Lieblinge - das heißt gewiss nicht, dass es nicht auch Serien gibt, die großartig sind und nicht draufstehen, denn vielleicht habe ich diese Serien nie gesehen (im Anschluss folgen deshalb noch einige Serien, die ich auch gerne gucke bzw. geguckt habe, die es aber nicht in die Top 25 geschafft haben) oder sie sind einfach nicht mein Fall. Hier also meine 25 Lieblings-TV-Serien (es ist der ein oder andere Geheimtipp darunter):
Stromberg: Den hätten die meisten wohl in den Top25 erwartet, aber so gern ich die Serie auch mag, war es nun keine von denen, wo ich das Gefühl hatte, es wäre schlimm, wenn ich mal eine Folge verpasse.
Dr. Psycho: Fand ich offengestanden sogar unterhaltsamer als "Stromberg", weil die Konstellation der Charaktere hier noch etwas konfliktgeladener ist, die Figuren aber dennoch allesamt sympathischer wirken.
Twin Peaks: Da werden sich einige wundern, warum die nicht in den Top25 steht und der Grund ist, dass die Serie mir zu viele Längen hatte und von den Studios auch ganz schön zerpflückt wurde. Sie wäre aber Platz 26 gewesen.
Legend of the Seeker - Das Schwert der Wahrheit: Es ist nicht das Gelbe vom Ei, aber ich habe damals bei Staffel 1 angefangen zu gucken und dachte mir: "Gib der Serie mal eine Chance!" Seither hat sich die Serie durchaus gesteigert, die Charaktere besitzen einen gewissen Charme und einige nette Einfälle hatten die Macher schon. An einem langweiligen Sonntagnachmittag ist es immer noch die beste Alternative im Fernsehen.
Hör mal wer da hämmert: Diese Sitcom ist einfach Kult und ich werde auch bei der 10ten Wiederholung nicht so recht müde, sie zu gucken. Und einige Zitate wie "Das glaube ich nicht, Tim!" oder "Mehr Power!" sind schon in den allgemeinen Sprachgebrauch eingeflossen.
FlashForward: Noch eine Serie, die die Studios auf dem Gewissen haben. Mehr will ich dazu nicht mehr sagen.
Charmed - Zauberhafte Hexen: Ja, ich hab's geguckt, weil ich Julian McMahon als Cole/Balthazar mochte, doch als die Figur weg war, war die Luft endgültig raus und es war nur noch ein einziger Zickenkrieg. Ich führe die Serie auch nicht auf, weil ich sie besonders toll fand, sondern schlicht, weil ich sie geguckt habe und versuchen will alle freiwillig und im Vollbesitz meiner wenigen geistigen Kräfte geguckten Serien hier unten mitaufzuführen. Und wenn ich mir überlege, was man uns zu der Zeit, als ich sie geguckt habe (das ist nämlich noch nicht soooo lange her), sonst so im Nachmittagsprogramm vorgesetzt bekam, war das noch immer die beste Alternative.
Dr. Slippery - Fortysomething: Die Serie wurde ja bei uns erst durch den "Dr. House"-Boom bekannt, denn auch hier spielt Hugh Laurie einen Arzt - allerdings noch in seinem guten, alten England. Die Mini-Serie ist zumindest wegen Laurie sehenswert.
News Radio: Habe ich damals entdeckt, als sie morgens auf dem gerade neu "entstandenen" Sender Comedy Central wiederholt wurde. "News Radio" gehört defintiv zu den durch die Charaktere getragenen Sitcoms und gefielt mir gerade deshalb immer sehr gut.
Chaos City: Funktioniert ähnlich und Michael J. Fox war in dieser Serie einfach ganz große Klasse.
Two and a Half Men: Ich guck die Serie ab und an ganz gerne, kann aber den Hype nicht so ganz nachvollziehen, was wohl daran liegt, dass ich mit Gags, bei denen es mehrheitlich um Sex geht nie viel anfangen konnte.
Malcolm mittendrin: Noch eine Sitcom und von dieser habe ich manche Folgen gewiss auch drei- oder viermal gesehen.
Bloch: In unregelmäßigen Abständen zeigt die ARD imer mal wieder am Mittwoch einen neuen Pfall des Psychotherapeuten Maximilian Bloch. Für mich als Berufsirren natürlich jedes Mal Pflicht!
Balko: Die alten Folgen waren genial (lustig und Spannend zugleich), aber die Serie hat leider sehr unter den ständigen Umbesetzungen gelitten und ließ im Laufe der Jahre immer mehr nach.
Monk: Die ersten Folgen fand ich noch richtig klasse, aber das ist dann doch eine Serie, die sich irgendwann totgelaufen hat.
Großstadtrevier: Eine der ganz wenigen deutschen Kultserien. Als Kind konnte ich sogar den Titelsong auswendig. das kann ich heute zum Glück nicht mehr und die Serie hat auch stark nachgelassen, ist aber mittlerweile die letzte sehenswerte Vorabendserie ("Die Simspsons" mal ausgenommen).
Die Dinos: Eine meiner Lieblingsserien als Kind. Als Jugendlicher hab ich sie nochmal wiederentdeckt und den teils sehr hintergründigen Humor erstmals richtig begriffen, wodurch ich die Serie gleich nochmal so gern hatte. Und so einige Sprüche wie "Nicht-die-Mama!" oder "Bin da! Wer noch?" sind ja schon geflügelte Wörter. "Ach, du dicker Dino!"
Okay, der Rest kommt jetzt als bloße Aufzählung, denn der Rest bedarf keiner großen Kommentare: Friends, Will & Grace, Dharma und Greg, Das Amt (kennt das überhaupt noch wer?), Hinterm Mond gleich links, Alf, Gargoyles und noch viel mehr, was ich bestimmt vergessen habe.
- Lost: Nach sechs Staffel, 13 Mobisoden und dem Epilog "The new Men in Charge" ging "Lost" nun in Rente und auch wenn einige über das Ende unzufrieden sind, hat mich die Serie bis heute inspiriert und stets so gefesselt und begeistert, dass alles andere als der erste Platz unfair wäre.
- [scrubs] – Die Anfänger ([scrubs]): Für mich die beste Sitcom aller Zeiten: gewagtes Setting, schillernde Charaktere, weites Humorspektrum, herrlich surreale Tagtraumsequenzen, keine Lacher vom Band, Mut zu tragischen Momenten und Gesellschaftskritik. Kurzum: einfach genial und innovativ - absoluter TV-Kult.
- Veronica Mars: Ein Paradebeispiel dafür, dass es qualitativ gutes Fernsehen heute schwer hat. Nach drei Staffel wurde die Crime-Dramedy um Jungdetektivin Veronica Mars abgesetzt. Viele erfuhren so wie ich sogar erst nach Einstellung von der Serie, was schon zeigt woran es haperte: schlechte Sendeplätze und falsche Vermarktung. Es ist ein Jammer und es gibt keine Serie, deren Einstellung ich so bedauere, denn anders als bei "Lost" hatten die Autoren noch Stoff für Jahre. Zum Glück halten sich die Cliffhanger nach dem Serienfinale in Grenzen.
- Supernatural: Ich habe vor Jahren den Pilot auf Pro7 gesehen und fand ihn wie viele ziemlich ermüdend. Dann gab es bei amazon.de die komplette erste Staffel für 10€ und ich dachte: Gib ihr nochmal 'ne Chance. Ich habe es nicht bereut, denn die erste Folge war die mit Abstand schwächste. Ganz großes Fernsehen!
- Dexter: Ich bin mal ehrlich: die Plätze 4 bis 8 sind einigermaßen willkürlich ;-). "Dexter" ist auch so eine der Serien, die in Deutschland an ihrem Sendeplatz krankt, aber durch die hohe FSK-Bewertung müsste sie sonst geschnitten werden, weshalb ich da doch lieber mit dem schlechten Sendeplatz lebe. Auf jeden Fall ist die Serie echt clever und hat einen herrlich morbiden Humor.
- ReGenesis: Ein absoluter Geheimtipp. Leider liefen im Deutschen Fernsehen bis heute nur die ersten beiden Staffeln und zwar auf arte. Es sind auch nur diese beiden auf DVD erschienen. Man kann nur hoffen, dass wir die anderen beiden Staffel bei Zeiten nachgereicht bekommen. Wäre wirklich schade drum, denn schließlich bildet diese kanadische Serie eine der Sternstunden moderner Science-Fiction in Reinstform.
- TrueBlood: Endlich mal wieder RICHTIGE Vampire und keine Kuschel-Blutsauger á la "Twilight". "True Blood" ist eine symbolträchtige und düstere wie poetische Zukunftsvision in brillanten Bildern. Die Serie zeigt wie ein mögliches Zusammenleben von Menschen und Vampiren aussehen könnte ohne die Vampire ihrer natürlichen Triebe zu berauben oder zu verniedlichen. Sex, Blood and Rock'n'Roll!
- Heroes: Staffel 1 war genial und wäre es in dem Stil weitergegangen, hätte ich "Heroes" wohl auf der 4 gehabt. Doch wurde die Serie danach immer abstruser und verlor im Laufe von Staffel 3 den Boden unter den Füßen. Die Inkonsequenz, mit der man die Entwicklung von Charakteren wie Sylar, Mohinder Suresh oder Peter Petrelli beschrieb, und das grundlose "Herausschreiben" vielversprechender Charaktere wie Elle Bishop, Adam Monroe oder Arthur Petrelli haben der Serie zusätzlich geschadet. Sehr Schade!
- Fringe: Die Serie hat sicher auch ihre Lückenfüller-Episoden, ist aber dennoch ganz interessant und spannend. Außerdem sind die Charaktere wirklich hervorragend ausgearbeitet. Aber was kann man von J.J.Abrams auch anderes erwarten. Da so langsam die Hintergrundmythologie offenbar wird, gewinnt die Story in Staffel 2 auch stark an Fahrt - ähnlich wie auch bei "Supernatural" muss man dieser Serie wohl einfach etwas Zeit geben, sich zu entwickeln.
- Stargate: Kommando SG-1 (Stargate SG-1): Ja, ich hör 'einige schon entsetzt rufen, aber ich habe die Serie früher geliebt, keine Folge verpasst und viele sogar noch als VHS zu Hause stehen. Staffel 1 war bis auf das Finale zugegeben ziemlich arm, aber da ich erst in Staffel 3 reingekommen bin und die alten Staffeln später nachgeholt habe, ist mein Blick auch ein etwas anderer, denn die stärkste Phase hatte die Serie definitiv in den Staffeln 3 - 5. Wobei wirklich schlimm fand ich nur Staffel 6. Klar, die hatte mit Anubis den zweitbesten SG-Schurken (nach Sokar, der ja wahrlich verpulvert wurde), aber Daniel fehlte und da sind wir auch bei der größten Stärke der Serie: die Charaktere. Dieses ungleiche Quartett (in Staffel 8 Trio, in 10 Quintett), deren Dialoge und ein gewisses Maß an gesunder Selbstironie machten "Stargate" für mich immer zu einer der unterhaltsamsten TV-Serien.
- The Big Bang Theory: Bei der Serie haben Menschen wie wir ja irgendwie den Eindruck, uns selbst zuzugucken. Ich hab es zwar nicht so mit Superhelden-Comics und "Star Trek", bin aber dennoch ein Vollzeit-Nerd, dessen Zimmer vor DVDs, Büchern und Action-Figuren nur so überquillt. Meine Neurosen liegen wohl irgendwo zwischen Leonard und Sheldon und der Rest eigentlich auch... da freut man sich doch, eine Sitcom über Nerds zu sehen, denn man versteht tatsächlich alle Gags - im Gegensatz zur breiten Masse ;-)
- Primeval – Die Rückkehr der Urzeitmonster (Primeval): Die Serie ist sicher nicht jedermanns Fall, aber ich stand immer schon auf Dinosaurier (ich wusste, was ein Tyrannosaurus rex von einem Allosaurus unterscheidet, ehe ich schreiben konnte ;-)) und auf Zeitreisen Stories ebenso. Ganz abgesehen davon liebe ich den trockenen englischen Humor, der in dieser Serie ja immer wieder zum Einsatz kam. Die Hauptstory geht außerdem ja ein gutes Stück über eine Mischung aus "Jurassic Park" und "Stargate" hinaus, ist spannend und clever in Szene gesetzt.
- Die Simpsons (The Simpsons): Wie wohl die meisten in meiner Generation liebe ich die gelben Nervensäge aus der Feder von Matt Groening. Da sie letztlich jeder kennt und sie absoluter Kult sind, erscheint es mir auch überflüssig ein weiteres Wort über sie zu verlieren.
- Buffy – Im Bann der Dämonen (Buffy - The Vampire-Slayer): Lang, lang ist's her... die Serie kann man wohl mit Fug und Recht als einen der wichtigsten Wegbereiter bei der Revolution im Medium TV-Serie bezeichnen. Zugegeben Staffel 1 und 2 plätscherten noch etwas vor sich hin und die Effekte waren gruseliger als die Monster, aber letztlich zählte bei "Buffy" eh' immer etwas anderes: die Charaktere und der mit pop-kulturellen Referenzen gespickte Humor. Tja, und das große Finale könnte es mit so manchem Blockbuster locker aufnehmen.
- Die Tudors: Heinrich VIII. - kaum eine Figur der Geschichte wurde gleichermaßen geliebt und gehasst. Bis heute scheiden sich die Geister an ihm, denn er wurde wahrlich vom Paulus zum Saulus, begann als König der Reformationen, der vom Volk geliebt wurde, und endete als abscheulicher , verhasster Tyrann. "Die Tudors" thematisieren in vier Staffeln Aufstieg und Fall von Henry Tudor - Begründer der Anglikanischen Kirche, Vater von Elizabeth I., Reformator, Friedensstifter und Tyrann. Obgleich nicht jedes Detail historisch korrekt wiedergegeben wird, so wird doch - und das finde ich viel wichtiger - die Stimmung dieser Epoche eingefangen. Von dem großartigen Ensemble, das den historischen Persönlichkeiten neues Leben einhaucht, ganz zu schweigen.
- Family Guy: Die erste Serie in diesem Ranking, die ich nicht zumindest teilweise auf Video oder DVD habe, was sich aber beizeiten sicher ändern wird. Auch wenn "Family Guy" immer wieder nachgesagt wird, den "Simpsons" sehr ähnlich zu sein, empfinde ich die Serie als weitaus surrealer und spitzzüngiger. Die Serien haben zwar die gleiche Grundkonstellation und sind beide gezeichnet, aber das war es dann auch mit den Gemeinsamkeiten - der Humor von "Family Guy" ist schwärzer, zynischer, direkter, gesellschaftskritischer - kurzum: böser. Die Serie legt den Finger in die Wunden der Gesellschaft - wo die "Simpsons" sich damit begnügen, zu parodieren und zu karikieren, will "Family Guy" entlarven und wird deshalb von vielen als grenzwertig wahrgenommen.
- Die Wilden 70er (That 70’s Show): Eine Sitcom, auf die ich letztens wieder gestoßen bin, und anders als noch vor ein einigen Jahren hat sie mich dieses Mal voll in ihren Bann gezogen, weil sie wunderbar mit Klischees der 70er Jahre spielt und überspitzt, sich aber nicht von diesen beherrschen lässt, sondern ihren eigenen "Motor" entwickelt, der Handlung und Komik am Laufen hält. Einfach klasse!
- Futurama: Es gibt Folgen dieser Serie, wegen denen sie eigentlich noch vor den "Simpsons" hätte sein müssen, aber dann fallen mir auch wieder Folgen ein, die ich ziemlich bescheuert fand - etwa "Amazonen machen Snu Snu". Grundlegend muss man "Futurama" zugestehen einen weitaus bissigeren und hintergründigeren Humor zu haben als die gelben Verwandten. Leider ist die Anzahl der wiederkehrenden Figuren auch geringer, wodurch es mir immer etwas an Running-Gags, gewissen Insidern und Wiedererkennungswerten fehlte.
- How I Met Your Mother: Ich weiß, dass viele die Serie wohl gerne weiter oben gehabt hätten, doch bis auf die Erzähltechnik bietet die Serie ja jetzt nichts wirklich einzigartiges. Die Charaktere sind alle sehr schillernd und als Typen toll ausgearbeitet, die Gags sitzen und so weiter... aber sein wir mal ehrlich: es ist nicht die erste Sitcom um eine Gruppe ungleicher Freunde, nicht einmal die erste, die in New York spielt ;-)
- Harper’s Island: Am 21. Oktober erscheint die blutige Hetzjagd endlich auf DVD. Das Tolle an der Serie ist, dass sie das Setting und die Motive eines typischen Horrorfilms aufgreift, aber dadurch, dass es halt eine Serie ist, viel mehr Zeit und Raum hat, die Charaktere zu entwickeln und dem Zuschauer sympathisch zu machen, wodurch ihr Tod einen dann viel mehr trifft als in einem Horrorfilm, bei dem man sich ja gar nicht erst mit den Figuren anfreunden - schließlich landen eh' alle bis auf ein oder zwei am Ende in einer schmucken Holzkiste.
- Reaper – Ein teuflischer Job (Reaper): Mal wieder so eine Serie, bei der ich nicht begreife, warum sie eingestampft wurde. Ich fand sie - wie das meiste was Kevin Smith macht - saukomisch. Die Charaktere waren cool, die Story war schön abgedreht... schade, schade... eine tolle Mischung aus Sitcom und Fantasy-Serie.
- Dr. House (House M.D.): Zu der Serie weiß ich wahrlich nicht, was ich schreiben soll, denn Greg House ist mittlerweile wohl jedem ein Begriff. Ich bin damals über eine Mitschülerin darufgestoßen, die eigentlich im Gegenzug mal einen Blick in "Lost" und/oder "[scrubs]" werfen sollte, aber manche Leute kann man nicht einmal zu ihrem Glück zwingen.
- Nightmares & Dreamscapes: Nach den Geschichten von Stephen King (Nightmares & Dreamscapes: From the Stories of Stephen King): Diese Mini-Serie ist zwar keine TV-Serie im herrkömmlichen Sinne, denn die einzelnen Folgen bauen nicht aufeinander auf, sondern bilden stets eine geschlossene Einheit basierend auf einer Kurzgeschichte Kings. Jede Folge ist aber so interessant gemacht und hochkarätig besetzt, dass diese Mini-Serie absolut sehenswert ist. Einer der eingangs erwähnten Geheimtipps also ;-).
- Star Wars: Clone Wars & Star Wars: The Clone Wars: Die beiden zu trennen, halte ich für etwas albern, obgleich ich die erste Serie (die 2D-Animation) mit ihren kantigen Zeichnungen und den leicht übertreibenen Kampfszenen etwas lieber mochte als den auf 3D getrimmten Nachfolger. Diese erste Miniserie besaß so einen ungelenken, leicht trashigen Charme wie ihn die alten Film immer hatten. Die 3D-Serie versucht mit ähnlichem Look zu arbeiten und trimmt dann aber wieder alles auf Hochglanz. Der dadurch kreierte Look ist wahrlich einzigartig - comic-hafte Animationen mit naturalistischen Texturen. Die Folgen schwanken zwischen "geiler als Episode I und II" und "ach, du meine Güte - hoffentlich frisst mich bald ein Sarlac, damit ich mir das nicht zuende ansehen muss", was in beiden Fällen Schade ist, wenn man mal so drüber nachdenkt.
- Columbo: Und da sag ich noch, es sei bei "Buffy" lange her. Ich bin eigentlich kein Krimi-Fan, aber den schrulligen Kult-Inspektor mit dem Glasauge habe ich schon geliebt als ich noch zu jung war, die Serie überhaupt zu verstehen. Früher hab ich keine Ausstrahlung verpasst und manchen Fall bestimmt viermal gesehen. Allein deshalb musste er in die Top 25.
Stromberg: Den hätten die meisten wohl in den Top25 erwartet, aber so gern ich die Serie auch mag, war es nun keine von denen, wo ich das Gefühl hatte, es wäre schlimm, wenn ich mal eine Folge verpasse.
Dr. Psycho: Fand ich offengestanden sogar unterhaltsamer als "Stromberg", weil die Konstellation der Charaktere hier noch etwas konfliktgeladener ist, die Figuren aber dennoch allesamt sympathischer wirken.
Twin Peaks: Da werden sich einige wundern, warum die nicht in den Top25 steht und der Grund ist, dass die Serie mir zu viele Längen hatte und von den Studios auch ganz schön zerpflückt wurde. Sie wäre aber Platz 26 gewesen.
Legend of the Seeker - Das Schwert der Wahrheit: Es ist nicht das Gelbe vom Ei, aber ich habe damals bei Staffel 1 angefangen zu gucken und dachte mir: "Gib der Serie mal eine Chance!" Seither hat sich die Serie durchaus gesteigert, die Charaktere besitzen einen gewissen Charme und einige nette Einfälle hatten die Macher schon. An einem langweiligen Sonntagnachmittag ist es immer noch die beste Alternative im Fernsehen.
Hör mal wer da hämmert: Diese Sitcom ist einfach Kult und ich werde auch bei der 10ten Wiederholung nicht so recht müde, sie zu gucken. Und einige Zitate wie "Das glaube ich nicht, Tim!" oder "Mehr Power!" sind schon in den allgemeinen Sprachgebrauch eingeflossen.
FlashForward: Noch eine Serie, die die Studios auf dem Gewissen haben. Mehr will ich dazu nicht mehr sagen.
Charmed - Zauberhafte Hexen: Ja, ich hab's geguckt, weil ich Julian McMahon als Cole/Balthazar mochte, doch als die Figur weg war, war die Luft endgültig raus und es war nur noch ein einziger Zickenkrieg. Ich führe die Serie auch nicht auf, weil ich sie besonders toll fand, sondern schlicht, weil ich sie geguckt habe und versuchen will alle freiwillig und im Vollbesitz meiner wenigen geistigen Kräfte geguckten Serien hier unten mitaufzuführen. Und wenn ich mir überlege, was man uns zu der Zeit, als ich sie geguckt habe (das ist nämlich noch nicht soooo lange her), sonst so im Nachmittagsprogramm vorgesetzt bekam, war das noch immer die beste Alternative.
Dr. Slippery - Fortysomething: Die Serie wurde ja bei uns erst durch den "Dr. House"-Boom bekannt, denn auch hier spielt Hugh Laurie einen Arzt - allerdings noch in seinem guten, alten England. Die Mini-Serie ist zumindest wegen Laurie sehenswert.
News Radio: Habe ich damals entdeckt, als sie morgens auf dem gerade neu "entstandenen" Sender Comedy Central wiederholt wurde. "News Radio" gehört defintiv zu den durch die Charaktere getragenen Sitcoms und gefielt mir gerade deshalb immer sehr gut.
Chaos City: Funktioniert ähnlich und Michael J. Fox war in dieser Serie einfach ganz große Klasse.
Two and a Half Men: Ich guck die Serie ab und an ganz gerne, kann aber den Hype nicht so ganz nachvollziehen, was wohl daran liegt, dass ich mit Gags, bei denen es mehrheitlich um Sex geht nie viel anfangen konnte.
Malcolm mittendrin: Noch eine Sitcom und von dieser habe ich manche Folgen gewiss auch drei- oder viermal gesehen.
Bloch: In unregelmäßigen Abständen zeigt die ARD imer mal wieder am Mittwoch einen neuen Pfall des Psychotherapeuten Maximilian Bloch. Für mich als Berufsirren natürlich jedes Mal Pflicht!
Balko: Die alten Folgen waren genial (lustig und Spannend zugleich), aber die Serie hat leider sehr unter den ständigen Umbesetzungen gelitten und ließ im Laufe der Jahre immer mehr nach.
Monk: Die ersten Folgen fand ich noch richtig klasse, aber das ist dann doch eine Serie, die sich irgendwann totgelaufen hat.
Großstadtrevier: Eine der ganz wenigen deutschen Kultserien. Als Kind konnte ich sogar den Titelsong auswendig. das kann ich heute zum Glück nicht mehr und die Serie hat auch stark nachgelassen, ist aber mittlerweile die letzte sehenswerte Vorabendserie ("Die Simspsons" mal ausgenommen).
Die Dinos: Eine meiner Lieblingsserien als Kind. Als Jugendlicher hab ich sie nochmal wiederentdeckt und den teils sehr hintergründigen Humor erstmals richtig begriffen, wodurch ich die Serie gleich nochmal so gern hatte. Und so einige Sprüche wie "Nicht-die-Mama!" oder "Bin da! Wer noch?" sind ja schon geflügelte Wörter. "Ach, du dicker Dino!"
Okay, der Rest kommt jetzt als bloße Aufzählung, denn der Rest bedarf keiner großen Kommentare: Friends, Will & Grace, Dharma und Greg, Das Amt (kennt das überhaupt noch wer?), Hinterm Mond gleich links, Alf, Gargoyles und noch viel mehr, was ich bestimmt vergessen habe.
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Samstag, 21. August 2010
Rest in Peace - Christoph Schlingensief
Normalerweise ist es mir ziemlich egal, wenn Prominente sterben. Man hat sie nicht persönlich gekannt - es ist zwar schade, aber man nimmt es irgendwie hin. In diesem Fall hat es mich, obwohl es absehbar war, doch sehr getroffen. Mit ihm ist einer der letzten Künstler verstorben, der noch wirklich versucht hat, etwas zu bewegen. Christoph Schlingensief war jemand der den Finger in die Wunde legte und Missstände in der Gesellschaft offen anprangte, jemand der provozierte und deshalb auch viele Gegner hatte. Ich habe seine Arbeit aber eben deshalb sehr geschätzt, auch wenn mir manche Inszenierung auch zu abgedreht erschein. Er hat auch vor sich selbst nie halt gemacht und seine eigene Krankheit zum Gegenstand seiner Kunst gemacht. Sein Tod wirkt umso schlimmer, da wir Leute wie ihn in unserer Gesellschaft viel zu wenige haben. Alle regen sich auf, aber keiner tut was und die Gesellschaft wird immer unsozialer. Für alle, die mit ihm nicht so vertraut waren, ein paar Videos zur Erinnerung an einen der ganz Großen:
Das letzte Video hab ich letztes Jahr mal erstellt - für einen privaten Jahresrückblick auf die Film-, Serien- und DVD-Veröffentlichungen 2009 - daher die Kommentare, die zugegeben die Sachen stark vereinfachen, aber in 10 Minuten sieben Stunden zu erklären ist auch schwer ;-):
Samstag, 7. August 2010
Alice im Wunderland
So, ich hab wieder fleißig Filme geguckt und eigentlich sollte diese Review Teil des zweiten Pakets Kurz-Reviews sein, doch nun hab ich mich doch zu einer Review hinreißen lassen, die alles andere als kurz ist. Jetzt werde ich mich dann doch mal zurück an "Omega" und den Artikel zu "The new Men in Charge" für das Lost-Blog setzen. Ich hoffe, ich komme zwischendurch zu den Kurz-Reviews, wo in jedem Fall "#9" dabei sein wird und vermutlich auch "The Wolfman". Bei der dritten bin ich noch schwer am überlegen.
Das Kinderbuch "Alice im Wunderland" und dessen Nachfolger "Alice hinter den Spiegeln" von Lewis Carroll sind ein Stoff, der wohl zu den meistverfilmten der Literaturgeschichte zählt - nun wäre Tim Burton, aber nun einmal nicht Tim Burton, wenn er einfach nur eine weitere Adaption aus dem Hut zaubern würde. Burton macht etwas, das wohl bei keinem anderen geglückt wäre: ein weiteres Sequel. Die Grundidee ist ähnlich wie bei Spielbergs "Hook" - so wie damals Peter Pan als Erwachsener nach Nimmerland zurückkehrte, schickt Burton nun Alice am Tag ihrer Verlobung Heim ins Wunderland. Doch während Peter sein altes Selbst wiederentdecken musste, muss Alice lernen, sich, so wie sie ist, in der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts zu behaupten: ein bisschen verrückt eben. Burton verknüpft also viele Elemente der Originalbücher von Carroll mit einer erwachseneren, epischen Story und was herauskommt ist ganz großes Kino. Während Burton sonst seinen Adaptionen eher mehr Nonsens verpasste, als ihre Vorlagen hatten, nimmt er Alice viele der abstrusen Dialoge. Normalerweise wäre das ein Grund, sich zu ärgern, doch wurde der Stoff schon oft genug nur geringfügig modifiziert verfilmt, um endlich mal etwas mit den Figuren und Einfällen zu spielen - schließlich ist die Vorlage so herrlich durchgeknallt und verspielt, dass sie geradezu danach schreit, mal modernisiert interpretiert zu werden. Was man bei anderen Literaturverfilmungen als sträfliche Ignoranz ansehen würde, ist bei "Alice im Wunderland" eigentlich Pflicht. Denn so wie Carroll selbst mit den Erzählungen anderer herumexperimentierte, sie parodierte und karikierte, wäre er Burton wohl kaum böse um die sehr freie, erwachsenere Neuinterpretation. Und der Nonsens fehlt nicht, er ist nur etwas in den Hintergrund gerückt - die neue Alice ist handlungsbetonter, epischer, bildgewaltiger und spannender, aber nichtsdestotrotz bleibt es Alice. Die Alice?
"Also, wenn sie's wär, wird sie's wohl sein!"
Nachdem Alice (Neuentdeckung Mia Wasikowska) es endlich geschafft hat, ihre Erinnerungen an ihre letzten Besuche im Wunderland als Träume zu verbuchen, flieht sie als junge Frau vor der Verlobung mit Hamish Ascot (Leo Bill) erneut ins Wunderland. Die großaufgezogene Verlobungsfeier wird herrlich überspitzt in Szene gesetzt und die Nebendarsteller übertreffen sich hier wahrlich in schrulligem und biederem Gebaren.Alice stürzt also zurück ins Wunderland, das aber, wie wir nun erfahren, eigentlich Unterland hieß (der phonethische Fehler der jungen Alice, ist im Englischen natürlich um vieles verständlicher: "wonder" - "under"). Es folgt die altbekannte Szene mit Trank, Schlüssel, Tür und Kuchen, die von den Bewohnern des Unterlands, die Alice durch ein Schlüsselloch beobachten, kommentiert wird.
"Man sollte meinen, sie kenne das alles noch vom ersten Mal",
meint der Dodo mürrisch. Geschrumpft, gewachsen und wieder geschrumpft tritt Alice also ins Wunderland/Unterland ein.Ihr Empfangskomitee bilden die Blumen, der Dodo (Michael Gough), die Haselmaus (Barbara Windsor), das Weiße Kaninchen (Michael Sheen), Diedeldum und Diedeldei (Matt Lucas in einer sehr schönen Doppelrolle).
"Ich bin Diedeldei, er Diedeldum" -
"Andersrum: Ich bin Diedeldum, er Diedeldei!"
Die Truppe streitet sich jedoch unentwegt, ob diese Alice, denn nun die richtige Alice sei."Andersrum: Ich bin Diedeldum, er Diedeldei!"
Am Ende beschließen sie, Alice zu Absolem (Alan Rickman), der Raupe, zu bringen. Anders als bei den anderen reinen Sprechrollen (wie etwa dem Kaninchen oder dem Dodo) merkt man Absolem den "Darsteller" auch im Deutschen noch an, denn Absolem hat Rickmans deutsche Stammsynchronstimme Bernd Rumpf und die Raupe sieht Rickman im Gesicht zumindest etwas ähnlich. Aber jedem ist wohl klar: Alan Rickman gehört zu den Schauspielern, die man schwerlich synchronisieren kann - wie auch Hugo Weaving, Ian McDiarmid, Michael Emerson oder Christopher Lee, der in Alice auch eine kleine Sprechrolle hat.
Absolem zeigt Alice das Oracolum, ein Kompendium der Geschichte von Unterland, welches weissagt, Alice werde am Blumertag mit dem Vorpal-Schwert den Jabberwocky (dem lieh übrigens Christopher Lee seine Stimme) erschlagen.
"Der Tag wird blumer sein, denn du erschlägst den Jabberwocky."
Hier ist dem Team um Burton dann doch ein kleiner Fehler unterlaufen, denn "Jabberwocky" ist der Name des Gedichts, in dem die Kreatur Jabberwock ebenso wie der Bandersnatch und der Jubjub-Vogel erwähnt und mehr oder weniger umschrieben werden. Alle drei haben ihren Weg in die Filmadaption von Burton gefunden (von oben links nach unten rechts: Jabberwocky, Alice im Kampf mit selbigem, Bandersnatch und Jupjup-Vogel):Der Bandersnatch ist es auch, der kurz nach Absolems Verkündung, Alice sei "nicht gänzlich" die richtige Alice, gefolgt von Soldaten der Roten Königin (Helena Bonham Carter - Tim Burtons Ehefrau) die kleine Versammlung angreift. Dodo und Kaninchen werden Gefangen genommen. Die Maus attackiert den Bandersnatch, stiehlt ihm das rechte Auge und Alice flieht in Begleitung von Diedeldei und Diedeldum zu einer Weggabelung, doch da wird's knifflig: Wo sollen sie lang gehen?
"Da lang: Ost nach Quost!" -
"Neeeeein, Süd nach Snüd!"
Der Jupjup-Vogel greift an und schnappt sich Alices streitlustige Begleiter. Die nun folgende Flugsequenz ist ziemlich eindeutig vor allem für den 3D-Effekt der Kino-Fassung im Film, denn obgleich sie sehr beeindruckend sein dürfte, wenn man sie in 3D auf der großen Leinwand sieht, so verliert sie im Heimkinoformat doch nahezu gänzlich an Reiz. Sie schafft aber zumindest einen fließenden Übergang zur ersten Szene im Schloss der Roten Königin, die hier vor allem als Antagonisten vorgestellt und etabliert werden soll. Und natürlich darf ein Satz hier nicht fehlen:"Neeeeein, Süd nach Snüd!"
"AB MIT DEM KOPF!"
Alice trifft derweil auf die Grinsekatze (Stephen Fry), die sie zum Verrückten Hutmacher (Johnny Depp) führt, der natürlich wie üblich mit dem Märzhasen (Paul Whitehouse) Tee trinkt.Tja, und hier kommen wir dann doch zu meinem einzigen wirklichen Kritikpunkt: Nicht, dass Johnny Depp in der Rolle nicht absolut großartig wäre oder ich etwas gegen seine häufige, aber stets überaus fruchtbare Zusammenarbeit mit Burton hätte, nein, das Problem liegt hier woanders. Die Hauptfigur bei "Alice im Wunderland" ist nun einmal Alice und nicht der Hutmacher, welchem wegen Depp zu viel Gewicht in der Story beigemessen wird. Doch auch dann noch wächst der Charakter nicht über eine Nebenfigur hinaus. Und da muss man doch wirklich mal fragen, warum Johnny Depp auf DVD-Cover, Kinoplakat und so weiter als der Hauptdarsteller gefeiert wird und Mia Wasikowska in der Castingliste (auf der Rückseite der DVD-Hülle) sogar noch hinter Carter, Hathaway und Lucas steht. Da hat Disney sich in meinen Augen nun wirklich einen der größten Fauxpas der Filmgeschichte geleistet. Es ist ja nichts Neues, dass Studios immer meinen, sie bräuchten einen großen Namen auf dem Kinoplakat, der ordentlich Kinogänger zieht. Doch sonst hat man ja für gewöhnlich immerhin noch den Anstand besessen, den unbekannten Hauptdarsteller daneben zu listen. Aber in diesem Fall degradiert man die Hauptdarstellerin zu einer Art Beiwerk, der im sonstigen Staraufgebot untergeht. Das hat dieser Film nicht nötig, denn er spricht für sich und brauch nicht die Namen der Stars auf den Kinoplakaten. Außerdem tut es Mia Wasikowska Unrecht, denn die braucht sich hinter ihren berühmten Kollegen wahrlich nicht zu verstecken. Das ist gewiss Nichts, was man Depp oder Burton anlasten müsste, und es tut dem Film auch keinen Abbruch. Diese Marketingstrategie ist nur mal wieder ein Beweis dafür, wie in Hollywood die Uhren ticken - selbst bei richtig guten Filmen muss das Studio nochmal ordentlich Mainstream und große Namen erzwingen, weil es ja sonst kein Erfolg wird. Da frag ich mich doch echt, ob die Herren Studiobosse eigentlich niemals klug werden. Die Liste von Filmen, die ohne berühmte Stars große Erfolge feierten, ist lang. Noch länger ist nur die Liste von Filmen, die dem Rezept der Studios für Erfolgsgarantie entsprechen und an den Kinokassen scheiterten. Warum? Weil der Zuschauer letztlich nicht so blöd oder berechenbar ist, wie man ihn gerne hätte. Aber kehren wir aus der Kritik an den Mechanismen der Traumfabrik mal ins Wunderland zurück:
Vom Hutmacher erfährt Alice, dass die Herzkönigin/Rote Königin ihre Schwester, die Weiße Königin (Anne Hathaway) gestürzt hat. Kleine Randinfo zur Roten Königin/Herzkönigin: Burton setzt die beiden Antagonistinnen aus Band 1 und 2 gleich. Während sich der erste Band an einem Kartenspiel orientierte, war der zweite einem Schachspiel nachempfunden und anders als bei uns sind die Farben im Schach in Großbritannien für gewöhnlich nicht Weiß und Schwarz, sondern Weiß und Rot.
Der Hutmacher, der Märzhase, die Grinsekatze und "Alices Empfangskomitee" sind Teil einer Rebellion zum Sturz der "miesen Breitrübe" - ein Spitzname, den die Bewohner von Unterland ihrer tyrannischen Herrscherin verliehen haben. Die Rote Königin hat aber schon ihre Häscher nach Alice ausgesandt. Geführt werden die Truppen der Roten Königin vom Herz-Buben Ilosovic Stayne (Crispin Glover), der den Spürhund Bayard (Timothy Spall) dazu nötigt, Alice aufzuspüren.
Alice flieht jedoch mit der Hilfe des Hutmachers und kann sich sogar in den Hofstaat der Roten Königin einschleusen. So gelingt es ihr, nicht nur das Vorpal-Schwert zu stehlen, sondern sie kann auch den Bandersnatch für ihre Sache gewinnen, indem sie ihm sein Auge zurückgibt. Sie flieht auf der Kreatur zum Schloss der weißen Königin, welche nun zum Krieg rüstet, denn der Blumertag ist nah.
Im Schloss der Roten Königin gelingt derweil den Rebellen durch einen Trick von Grinsekatze und Hutmacher die Flucht.
Tja, und was dann folgt, kann sich wohl jeder denken: Es kommt zur finalen Schlacht, bei der ich mal lieber noch ein paar Bilder sprechen lasse:
Abschließend will ich noch ein mal auf das Thema "Traum" zu sprechen kommen. Zwar wird an vielen Stellen suggeriert, dass alle drei Besuche von Alice im Wunderland völlig real waren (sie behält sogar eine verletzung am Oberarm zurück), doch Burton versteckt auch viele Andeutungen, die auf das Gegenteil schließen lassen, womit die Frage doch wieder offen bleibt. Zunächsteinmal hat das Wunderland seine infantilen, kindlich verträumten Züge fast gänzlich verloren und ist praktisch mit Alice zusammen erwachsen geworden, behält aber ebenso wie sie unter der Oberfläche all die Verrücktheit bei. Dann finden sich starke Parallelen zwischen dem Hofstaat der Roten Königin und der Verlobungsgesellschaft in Gebaren und Kleidung. Zwei Mädchen bei eben jener Gesellschaft erinnern in ihrer Art des Gesprächs stark an Diedeldei und Diedeldum. Außerdem grüßt Alice in der letzten Szene einen Schmetterling, der auf ihrer Schulter landet: "Guten Tag, Absolem!" Aber vielleicht liegt die Wahrheit auch irgendwo dazwischen und das Wunderland ist zwar real, aber so eng mit Alice verknüpft, dass es sich ihr in gewisser Weise anpasst.
Als Fazit kann ich nur sagen: Ein wunderbarer Film, der mich - wie eigentlich jeder Tim Burton-Film - sehr gut unterhalten hat, einen mal zum Lachen bringt und dann wieder traurig macht. Burton ist und bleibt ein Meister seines Faches, denn er hat eine Meise, ist verrückt, nicht bei Sinnen, aber ich verrate euch was:
"Das macht eben die Besten aus!"
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